Das wilde Ultental

Von Wurzeln, Felsen und Geschichten

Schon ganz, ganz lange hatte ich vor, dem Ultental mal wieder einen Besuch abzustatten.
Aber immer wieder kam etwas dazwischen – na, Sie wissen sicherlich, wie das ist. Oder wie es auf meinem Kalenderblatt steht: „Leben ist das, was passiert, während man eifrig dabei ist, andere Pläne zu machen.“  😉 Aber letzte Woche war es dann endlich soweit – was wir alles erlebt haben und was auch Sie im Ultental entdecken können, verrate ich Ihnen gerne.

Was berührt, bleibt

Hohe Gipfel, weite Wiesen, kristallklare Bergseen, urige Bauernhöfe – das Landschaftsbild des Ultentals ist ein Traum für alle Freunde von unberührter Natur und Aktivurlauber. Der höchste Punkt? Das Hasenöhrl mit 3.257 m Höhe. Der oder die andere kennt das Ultental vielleicht schon, einige vielleicht nur vom Hörensagen. Vielleicht sagt Ihnen ja der Name des bekannten Skistars Dominik Paris was? Dieser ist hier aufgewachsen – in dem rund 40 km langem Ultental, von dem viele sagen, es sei eines der schönsten Täler Südtirols.

Ich weiß nicht, ob ich das so sagen würde. Nicht, weil es hier nicht wunderschön ist – ganz im Gegenteil. Ich glaube aber, Schönheit kann nicht verglichen oder gemessen werden. Wir haben so viele besondere Ecken, jede auf ihre ganz eigene Art reizvoll. Jedes Tal hat seine Seele, seinen eigenen Ton, seinen besonderen Moment. Das Ultental reiht sich da nahtlos ein – mit seinem ganz individuellen Flair. Und genau das macht unser Landl für mich so besonders: Es gibt kein „am schönsten“ – nur immer wieder neu zu entdeckende Schönheit. Zudem: Das, was wir als schön empfinden, ist oft einfach das, was uns im Moment berührt. 😊

„Man kann einen Ort nicht besser beschreiben als mit dem Gefühl,
das er hinterlässt.“

- Verfasser:in unbekannt

Ein lebendiges Geschichtsbuch aus Holz

Unser erstes Ziel? Drei stille Riesen: die Urlärchen von St. Gertraud. Früher waren es mal vier, doch einer von ihnen fiel im Jahr 1930 um – und offenbarte eine kleine Sensation: Über 2.000 Jahresringe zählte man in seinem Stamm. Zwei Jahrtausende – kaum zu fassen. Die drei verbliebenen Lärchen werden auf etwa 850 Jahre geschätzt. Die größte von ihnen ragt 36,5 Meter in den Himmel, ihr Stamm misst stolze sieben Meter im Umfang. Und gleich nebenan steht eine Baum-Nachbarin, die das sogar noch übertrifft – mit sagenhaften 8,3 Metern Umfang.

Zahlen allein sagen viel – und doch zu wenig. Denn wenn man dann vor diesen uralten Baumriesen steht, wird man still. Irgendetwas in einem hält den Atem an. Vielleicht ist es Ehrfurcht, vielleicht Staunen – ganz sicher ist es Demut. Denn auch Wind, Wetter, Blitzeinschläge überstehen sie Jahr für Jahr und treiben immer wieder grün aus. Als hätten sie – man kann es nicht anders sagen – den ewigen Frühling im Herzen. Und sie sind nicht nur eindrucksvolle Naturdenkmäler, sondern auch voller Leben: In ihren hohlen Stämmen und ausladenden Ästen nisten Spechte und Eulen, huschen Marder vorbei und hängen sich Fledermäuse zum Schlafen auf den Kopf. Seit 1979 stehen die Urlärchen unter Naturschutz und gehören zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Wer ihnen begegnen möchte, startet am besten direkt unterhalb von St. Gertraud – der Weg dorthin ist ein gemütlicher Spaziergang von etwa 30 Minuten. Wer lieber sportlich unterwegs ist, kann die alten Bäume auch im Rahmen einer Wanderung entlang des Ultner Höfewegs ab Kuppelwies besuchen – eine aussichtsreiche Tour von rund 2,5 Stunden.

Wurzeln aus Stein

Einst standen im Talboden unterhalb von Bad Lad in St. Pankraz, direkt an der Falschauer, mehrere Bauernhäuser. Doch in einer schicksalhaften Nacht des Jahres 1882 fegte ein schweres Unwetter über das Tal hinweg – die Wassermassen des Gebirgsbaches rissen alles mit sich. Alles, bis auf ein einziges Haus: das sogenannte „Häusl am Stein“. Erst nach der Flut wurde sichtbar, warum dieses eine Haus überlebt hatte – es war auf einem riesigen Felsblock erbaut worden, dessen Ausmaß zuvor unter Erde und Bewuchs verborgen geblieben war. Nicht einmal die Besitzer wussten von diesem natürlichen Fundament.

Und das Beste? Das Häusl steht noch heute. Unerschütterlich. Wie die alten Lärchen des Ultentals widersteht es Wind, Wetter und den Launen der Zeit. Wer es zum ersten Mal sieht, glaubt kaum, was er da vor sich hat – es wirkt fast ein bisschen wie ein Adlerhorst. 😉 Und bevor Sie fragen – ja, das Häuschen ist auch heute noch bewohnt, weshalb man es auch nur von außen besichtigen kann.

Erreichbar ist das „Häusl am Stoan“, wie es im örtlichen Dialekt heißt, von der Sportzone in St. Pankraz aus, unterhalb der Talstraße. Wer es in eine Wanderung einbinden möchte, kann dies auf der Route vom Vigiljoch nach St. Pankraz tun.

Ein Tal wie ein stiller Begleiter

Was bleibt, wenn man das Ultental wieder verlässt? Vielleicht ist es nicht ein einzelnes Bild oder ein Ort, sondern dieses besondere Gefühl, das einen leise begleitet. Die Gelassenheit der Landschaft. Das Murmeln der Falschauer. Die Ehrfurcht vor dem Alten. Die Freude über das Einfache. Im Ultental muss nichts laut sein, um tief zu wirken. Es erzählt seine Geschichten im Flüsterton – und genau deshalb bleiben sie im Herzen. Vielleicht ist es das, was mich so berührt hat. Und wer weiß – vielleicht geht es Ihnen ja genauso ...

 

Wir sind noch nie so gut untergekommen

Das Hotel bzw. die ganze Atmosphäre ist einzigartig. Wir kommen sehr gerne hierher.
Einfach wunderbar! Vielen Dank besonders an die Inhaberfamilie De Dea und dem tollen Team, die mit viel Freude und Leidenschaft das Hotel betreiben und es zu einem absoluten Wohlfühlort machen.

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Lissy K. - HolidayCheck