Ein Nachmittag mit Heidi
Hin und wieder braucht meine Schwester Sonja jemanden, der ein Auge auf ihre Tochter Heidi hat. Wann immer es sich auch nur einigermaßen ausgeht, hat sie für diesen Job schon eine Freiwillige an der Hand: mich. Schließlich ist Heidi mein Augenstern und Zeit mit ihr verbringen zu dürfen ein Geschenk.
Heute war wieder so ein Tag. In der Leitenschenke, dem Panoramarestaurant am Marlinger Waalweg, das Sonja und Tobias führen, hat sich spontan eine Gruppe angekündigt. Daher der Anruf: „Lisa könnest du vielleicht über Mittag, ein paar Stunden auf Heidi achtgeben?“ Sie können sich meine Reaktion vorstellen: alle Termine streichen, die nötige Zeit freischaufeln, einen Girls-Nachmittag organisieren - so etwas kann schnell gehen, wenn man die nötige Motivation mitbringt...
Weil das Wetter herrlich war, haben wir einen Nachmittag im Burglehenpark ein paar Schritte oberhalb unseres Hotels ins Auge gefasst. Dort lässt sich herrlich entspannen und Heidi steht ein tolles Spielparadies zur Verfügung - mitten im Grünen.
Der Burglehenpark in Dorf Tirol
Der Burglehenpark ist 2002, also vor mittlerweile fast 20 Jahren am Eingang von Dorf Tirol als Spiel- und Familienpark angelegt worden. Schon seine Lage macht ihn zu etwas Besonderem, ist er doch von Obstwiesen und Weinbergen umgeben und bietet einen herrlichen Blick auf den gesamten Meraner Talkessel und hinunter ins Etschtal.
Während das Panorama mehr die Erwachsenen begeistert, bietet der Park Kindern jeden Alters eine ganze Reihe von Attraktionen. Da ist zum einen der Teich, das Herzstück des Parks, rund um den man sich einen fantastischen Picknickplatz aussuchen kann. Kinder werden hier nicht müde, den Schildkröten zuzuschauen, die im Teich eine Heimat gefunden haben.
Die zweite große Attraktion des Parks ist Jakob, ein enormes Pferd aus Metall, das vom Künstler Franz Messner gestaltet worden ist. Auch daran zeigt sich, dass im Burglehenpark an Kleine und Große gleichermaßen gedacht worden ist.
Jakob war übrigens auch Heidis erste Station, als wir kurz nach dem Mittagessen im Park angekommen sind. Und dann hieß es: klettern, rutschen, klettern, rutschen, klettern, rutschen, während ich die Sonne und die angenehme Temperatur in vollen Zügen genießen konnte. Dies auch weil Heidi bald schon ein paar neue Freundinnen gefunden hatte, mit denen sie den Park unsicher machen konnte.
Ihr beim Herumtollen zuzusehen, hat mich auf eine Zeitreise geschickt. Ich hatte Heidi wieder als Baby vor Augen und wie so oft, wenn ich sie beobachte, musste ich daran denken, wie schnell die Zeit vergeht und wie schnell sie größer und größer wird. Und ich musste daran denken, dass sich bald wohl auch meine Rolle ändern wird. Ich werde dann nicht mehr die Tante sein, die wie eine große Schwester mit Heidi spielt, sondern die Tante, die für die (dann nicht mehr so) Kleine da ist, ihr zuhört, ihr Ratschläge gibt und ein offenes Ohr hat. Das ist wohl der Lauf der Dinge.
Aber bis dahin habe ich noch ein wenig Zeit und ich hoffe, dass sich noch eine ganze Reihe von Ausflügen in den Burglehenpark ausgehen werden. Unbeschwerte Nachmittage wie den heutigen kann es schließlich nie genug geben.